Eine Karriere Website, auch Karriereseite oder Jobseite genannt, sollte in erster Linie das machen, wofür sie aus Arbeitgebersicht da ist: geeignete Bewerber für offene Stellen schnell und zeitnah - ohne Dritte - finden.
Aus Bewerbersicht sollte eine Karriereseite: schnell laden (insbesondere mobil) sowie intuitiv und modern aufgebaut sein. Zudem sollten die Jobs einfach gefunden werden und die Stellenbeschreibungen (Templates) sollten ansprechend und aussagekräftig sein.
Des Weiteren sollte jeder Bewerber „Appetit“ bekommen und der Bewerbungsprozess, neudeutsch auch Candidate Journey genannt, sollte nachvollziehbar erklärt sein. Ich zeige Ihnen hier Tipps, Anregungen und Ideen für Ihre Karriere-Website-Projekt auf.
1. Wie kann der Domainname Ihrer Karriere Website lauten?
Wenn man die Dinge beim Namen nennt, gibt man dem Ding eine Bestimmung.
- Monika Kühn-Görg
Das gilt umso mehr auch für den Domainnamen Ihrer (neuen) Karriere Website.
Um den „passenden“ Domainnamen für Ihre Karriere Website zu finden, zeige ich Ihnen hierzu vier Möglichkeiten auf:
a) Link auf der Website
firmenname.de/karriere - Nach der Domainendung folgt meistens der Link Karriere oder Jobs.
Das ist meiner Erfahrung nach für Unternehmen geeignet, die vom War of Talents nicht betroffen sind und somit genügend qualifizierte Bewerbungen auf Stellenanzeigen und Initiativbewerbungen erhalten.
Als Standard setzt sich jedoch immer mehr durch, dass der Job- bzw. Karrierelink auf eine eigeständige Karriere-Website-Domain (b, c oder d) umgeleitet wird. Sollte Ihr Unternehmen nicht auf eine eigenständige Domain weiterleiten, werden Sie die Personalbeschaffung wahrscheinlich ohnehin größtenteils an Dritte wie Headhunter oder Personal-Service-Agenturen ausgelagert haben.
b) Subdomain
karriere.firmenname.de - Subdomain, d.h. der Begriff Jobs oder Karriere erscheint vor dem eigentlichen Domainnamen.
Im Vergleich zur Variante a haben Sie hier deutlich mehr Platz um auf die Bewerber einzugehen. Sie können die Vorteile als attraktiver Arbeitgeber übersichtlich und strukturiert präsentieren, um letztendlich zu überzeugen, so dass der Kandidat sich bei Ihnen bewirbt.
c) Eigener Domainname
firmenname-karriere.de - Hierbei handelt es sich im Vergleich zur Variante b um eine eigene Website.
Auch hier liegt der Fokus auf der absoluten Konzentration auf die Bewerber. „Ablenkungen“ wie Links für Investoren, Lieferanten, Kunden, Interessenten findet man hier nicht; ein Link „Über uns“ oder „Unsere Firma“ sollte auf jeden Fall gegeben sein.
d) SEO-freundlicher und kreativer Domainname
kreativer-website-name.de - Hierbei handelt es ebenfalls sich um eine eigene Homepage.
Diese Variante hat einen großen Vorteil im Vergleich zu den ersten drei genannten Beispielen: Sie können hierdurch Bewerber gewinnen, die Ihr Unternehmen noch gar nicht auf dem Schirm haben oder hatten. Ein großer und bekannter Weltkonzern, ob Versicherung, Autohersteller oder ähnliches bekommt in der Regel genügend passende Bewerber und traut sich aus verschiedenen Gründen nur selten, besonders kreativ zu werden.
2. Welches ist die primäre Zielgruppe Ihrer Karriere Website?
Ein Ziel ohne Plan ist nur ein Wunsch.
- wusste Antoine de Saint-Exupéry schon bevor es Karrierehomepages gab. Folgender Miniplan soll Ihnen helfen, sich über die Zielgruppe Ihrer Karriereseite im Klaren zu werden:
a) Berufsgruppen
Welche Berufsgruppen (gewerblich, kaufmännisch, IT, Inge. etc.) suchen Sie primär (prozentual aufgeteilt und numerisch in absoluten Zahlen)?
b) Auszubildende
Wie viele Auszubildende und in welchen Unternehmensbereichen werden jedes Jahr gesucht und eingestellt?
c) Branche
Welcher Branche gehört Ihr Unternehmen an und was gilt als Standard bzw. was als außergewöhnlich?
d) Region/en
An welchen Arbeitsorten / Regionen (Bundesland, Stadt, Homeoffice) suchen Sie Ihre neuen Mitarbeiter?
Wenn Sie alle Fragen beantwortet und ausgewertet haben, werden Sie sich über den Fahrplan Ihrer Zielgruppe klarer werden.
3. Auf welche Punkte sollten Sie aus technischer Sicht bei Ihrer Karriere Website achten?
Sie müssen selbst kein Programmierer oder Designer sein, um heutzutage eine Karriere Website zu erstellen – durch die Auswahl der Technik legen Sie aber das Fundament für die Zukunft mit allen Vor- und Nachteilen. Ihre Karriereseite muss ein Content Management System haben. Mit einem guten CMS können Sie Texte, Bilder, Videos auf der Homepage in Echtzeit ändern und selbstverständlich Stellenanzeigen (hoffentlich Google für Jobs optimiert) schalten, bearbeiten und löschen. Idealerweise ist das CMS schnittstellenkompatibel, d.h. Ihre Stellenanzeigen erscheinen automatisch in Jobbörsen (zum Bsp. Arbeitsagentur) oder in sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram und Twitter.
Kommen wir zu den technischen Möglichkeiten:
a) Baukastenanbieter
Wenn Sie Ihre individuelle Karriere Website mit einem der vielen Baukastenanbieter erstellen möchten, ist das eine Option. Die Technik tangiert Sie auf den ersten Blick nur minimal, denn Sie haben ja ein „Sorglos-Paket“ gebucht. Dann stellen Sie fest, dass die Ladezeit Ihrer Karriere-Seite zu wünschen lässt und des Weiteren stellen Sie fest, dass individuelle Features kaum oder nur mit sehr hohem zeitlichen (und ggf. externen) Aufwand umzusetzen sind.
Es ist durchaus eine kostengünstige aber leider selten eine professionelle Lösung. Für den Einstieg in die erste Karriere Homepage bei sehr kleinen Firmen auf jeden Fall eine überlegenswerte Option.
b) WordPress
Der Marktführer ist der Größte, das waren Dinosaurier auch mal. Spaß bei Seite, WordPress ist tatsächlich der größte und bekannteste CMS-Anbieter. Ursprünglich aus dem „Blog-Gedanken“ entstanden, hat es sich zum beliebtesten CMS-Tool entwickelt. Die Vorteile sind u.a., dass jede Menge Plugins verfügbar sind und die WordPress-Community sehr groß ist.
Leider ist WordPress auch eine alte Technologie und daher auch ziemlich beliebt bei Hackern. So achten Sie unbedingt darauf, dass sämtliche Plugins schnell und zeitnah aktualisiert werden.
Auch ich habe mal WordPress genutzt, für mich war es leider nichts. Mir war es zu langsam beim Arbeiten im CMS, zu wenig intuitiv und die Ladezeiten (hat große Auswirkung auf das Ranking in Suchmaschinen) der Website (leider nicht ungewöhnlich) zu langsam. Zudem haben einige „neue“ Plugins die Funktionen in anderen Bereichen auf der Website lahmgelegt.
c) Individuell erstellte All-In-One-Karriere-Website-Lösung
Nachdem ich sowohl selbst Lösungen von Baukastenanbietern und WordPress genutzt habe, wollte ich eine Lösung finden, bei der ich mich nur einmal einloggen muss und folgende Parameter abgebildet und/oder gegeben sein müssen:
- Hervorragende Ladegeschwindigkeit - sowohl mobil als auf dem Desktop
Wenn Ihre Seite langsam lädt, verlieren Sie Bewerber und zum anderen belohnen Suchmaschinen schnelle Webseiten. - SEO-Optimierung und Google for Jobs
Das SEO-Tool unterstützt und korrigiert mich automatisch, d.h. Fehler können mir nicht mehr passieren und alle Stellenanzeigen sind googlekonform programmiert und werden auch bei Google gefunden. - Social Media Recruiting
Automatisches Posting von Stellenanzeigen in allen eigenen Social Media Kanälen: Facebook, Twitter und Instagram. - Generell Schnittstellen erweiterbar
D.h. wenn ich meine Stellenanzeigen auch automatisch bei der Arbeitsagentur und in kommerziellen Jobbörsen veröffentlichen möchte. - Leistungskontrolle der Karriere Website
Da ich mich nur unregelmäßig in Google Analytics einloggte, konnte ich ergo auch nur unregelmäßig die Erfolgskontrolle durchführen (Anzahl Besucher, Besuchszeit, Herkunft der Besucher etc.) Dem musste ich ein Ende machen. - Benutzerfreundlichkeit für NICHT-ITler
Da ich es immer wieder geschafft habe, besonders bei WordPress, aus Versehen einen falschen Button anzuklicken und die Konsequenzen nicht immer unerheblich waren, wollte ich ein einfaches, klares und fehlerverzeihendes CMS haben, bei dem ich Texte, Bilder und Videos austauschen kann – ohne die Seite oder das Design zu crashen. - Planung einer Karriere Website
Da ich mit mehreren Webagenturen zusammengearbeitet habe, zum einen als Projektleiter (Koordinator zwischen Personaldienstleistern und Agenturen) sowie selbst als Auftraggeber, habe ich die Erfahrung gemacht, dass es sehr zeitaufwendig und mühsam ist, ein Webseitenprojekt zu planen. Meine Idee war: eine Karriere- Website zu planen, darf nicht länger als ein 3-Gänge-Menü dauern.
Nachdem klar definiert war, was ich zukünftig möchte, hatte ich zwei Möglichkeiten. Entweder ich beauftrage eine Agentur (geschätzte Kosten ca. 100 bis 130 TSD €), um meine Wünsche erfüllen zu lassen oder ich gründe eine eigene Webagentur, die sich auf Karriereseiten spezialisiert. Ich habe mich für das letztere entschieden.
4. Woran erkennt man eine gute Agentur für Karriere Webseiten?
Wenn Sie also eine wirklich individuell erstellte und skalierbare Karriere Website Lösung suchen, werden Sie an einer Agentur wahrscheinlich nicht vorbeikommen. Beachten Sie folgende drei Punkte bei der Agenturauswahl für Ihre Karriere Homepage:
Testen Sie die Homepage der Agentur auf die Ladegeschwindigkeit?
Kopieren Sie den Domainnamen Ihrer in Frage kommenden Agentur und tragen Sie ihn hier ein . Warum sollten Sie das tun? Wenn schon die eigene Website einer Agentur langsam ist, sollten Sie sich gut überlegen, ob es die richtige Agentur für die Jobseite Ihres Unternehmens ist.
Wie viel Expertise hat die Agentur im operativen Recruiting?
In der Regel haben Webagenturen wenig bis gar keine Erfahrung im Recruiting, weil es nicht ihr Kerngeschäft ist. Sondern die Erstellung und Programmierung von Webseiten.
Ist die Agentur auf Karriere Webseiten fokussiert?
Erstellt die ausgewählte Agentur „auch Karriereseiten“ oder fokussiert sie sich ausschließlich auf Karriereseiten?
5. Was sind die wichtigsten Seiten/Links/Inhalte einer Karriere Website?
Sollten Sie Ihre Karriereseite in Eigenregie erstellen oder erneuern, prüfen Sie auf jeden Fall, ob folgende Links - neben ohnehin vorgeschriebenen Links wie Datenschutz & Impressum – auch eingepflegt sind:
- Stellenbörse (mit Filtermöglichkeiten)
Abhängig von der Anzahl der Jobs und deren Unterteilung in Funktionsbereiche muss diese übersichtlich und ggf. mit Filtermöglichkeiten ausgestattet sein. - Stellenanzeigentemplate
Ihre Stellenanzeige muss strukturiert (inhaltlich und vom Design her) aufgebaut und für Google for Jobs optimiert sein. - Bewerberformular
So einfach wie nur möglich. Vermeiden Sie unbedingt: „Erstellen Sie ein Konto damit Sie sich bewerben können“. Die Grundregel lautet hier: ermöglichen Sie den Bewerbern einen unkomplizierten digitalen Bewerbungsvorgang. - Wir / Über uns
Was macht Ihr Unternehmen, was zeichnet Sie als Arbeitgeber aus? Binden Sie Mitarbeiterstimmen (Bilder, Texte und Videos) ein. - Startseite – Landing Page
Die Startseite ist wahrscheinlich der wichtigste Link – er ist in vielen Fällen der Anfang und das Ende zugleich – denn für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance, das gilt für alle Webseiten.
Anmerkung: Dieser Blogartikel ist aus dem Jahr 2021, den wir 2022 aktualisiert haben.